Kirchenkonzert 2018
Akkordeon trifft Posaune
Passt das denn zusammen? Diese Frage stellten sich nicht wenige der Besucher des Kirchenkonzerts, welches das Akkordeonorchester Ispringen zusammen mit den Posaunenchören der evangelischen und der evangelisch-lutherischen Kirche in der Siloah-Kirche in Ispringen veranstalteten.
Nach der Begrüßung durch Pfarrer Trieschmann eröffnete das Akkordeonorchester das Konzert mit der „Sinfonia in B“ von Johann Christian Bach, einem Sohn von Johann Sebastian Bach, dem wohl größten deutschen Komponisten. Die drei Sätze dieses Stückes (Allegro di molto – Andante – Presto) wurden von dem Orchester unter Leitung von Hans-Peter Huber in gewohnt sicherer Interpretation vorgetragen. Vor allem die genau getroffenen Tempi und die ausgewogene Dynamik konnten das Publikum überzeugen. Nach dem Stück „Air“ aus der Suite Nr. 3 von Johann Sebastian Bach hatten dann die Posaunenchöre unter Leitung von Martin Gengenbach ihren ersten Einsatz. Mit „Festliche Intrade“ und „Marsch in g-moll“ von Thomas Riegler, einem zeitgenössischen Komponisten von vor allem geistlicher Musik, setzten die Bläser den klanglichen Kontrapunkt zum Akkordeonorchester. Besonders reizvoll für die Zuhörer war, dass die Posaunenchöre auf der Empore der Kirche spielten und so die Musik aus einer ganz anderen Richtung wahrgenommen wurde.
Im folgenden Abschnitt spielte das Akkordeonorchester mit „Ases Tod“ und „Solvejgs Lied“ zwei langsame Sätze aus den Peer-Gynt-Suiten von Edvard Grieg, dem bedeutendsten norwegischen Komponisten. Die für diese Sätze notwendige Klarheit und Durchsichtigkeit des Klanges ist dem Orchester überzeugend gelungen. Das Stück „Hallelujah“ von Leonard Cohen beschloss diesen Teil des Konzerts. Die Posaunenchöre interpretierten nun das Stück „Möge die Straße uns zusammenführen“ nach einer irischen Volksweise, in die hier auch der berühmte Kanon von Johann Pachelbel zum Erklingen kam. Ein Kanon, bei dem ein musikalisches Motiv zeitversetzt von immer anderen Instrumenten gespielt wird und doch vom Publikum immer als ein Ganzes wahrgenommen wird, erfordert von den Musikern viel Disziplin, um sich in das Klangbild einzubringen. Dies ist den Musikern unter dem umsichtigen Dirigat von Martin Gengenbach in beeindruckender Weise gelungen.
Im Anschluss an die Posaunen erklang wieder das Akkordeonorchester, dieses Mal mit der „Melodia en La menor“ von Astor Piazzolla, einem argentinischen Komponisten und Bandoneonspieler, der mit dem Tango nuevo, mit dem er den Tango neu interpretierte, zu Weltruhm gelang. „Palladio“ von Karl Jenkins beendete diesen Teil des Konzerts.
Als Abschluss des Konzertes interpretierte das Akkordeonorchester zusammen mit drei Bläsern des Posaunenchors noch „Trumpet Volutary“ von Jeremiah Clarke. Es zeigte sich, dass Akkordeon und Trompete sehr gut zusammenpassen und ein harmonisches Klangbild ergeben, was durch den lang anhaltenden Applaus der Zuhörer bestätigt wurde.
Spätestens jetzt waren sich die Besucher einig – Akkordeon und Posaune, das passt.